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mich herum, preßte den schmerzenden Arm an mich und
versuchte, auf die Füße zu kommen. Mein Kopf dröhnte. Für
einen Moment begann sich der zerfallene Dachboden vor
meinen Augen zu drehen, als ich aufstand. Howard hatte wie
ein Irrsinniger zugeschlagen.
Aber er machte keine Anstalten, mir auf die Beine zu helfen,
sondern blickte mich nur aus starren Augen an.
»Du... Narr«, flüsterte er. »Du verdammter, elender Narr.
Weißt du überhaupt, was du getan hast?« Seine Stimme war
ganz ruhig. Es war kein Vorwurf mehr darin, nicht einmal
Zorn. Nur eine Kälte, die mich schaudern ließ.
»Er ist fort«, murmelte er.
»Ich weiß«, preßte ich zwischen zusammengebissenen
Zähnen hervor. Irgendwo tief unter uns klirrte wieder Glas.
Durch die nackten Dachsparren über unseren Köpfen sickerten
die ersten Sonnenstrahlen herein.
»Er ist fort«, wiederholte Howard tonlos. »Er ist fort,
Robert.«
»Verdammt, das war der Sinn der Aktion!« brüllte ich.
»Wenn du dich nicht wie ein Rasender auf mich geworfen
hättest, dann hätte ich den Kerl über den Haufen geschossen!«
Howard gab einen sonderbaren, beinahe schluchzenden Laut
von sich. »Du weißt ja nicht, was du getan hast«, sagte er noch
einmal.
»Doch«, antwortete ich. Allmählich begann ich in Rage zu
geraten. Über unseren Köpfen ging die Sonne auf. Rowlf
konnte gar nicht mehr länger warten! »Ich habe dir das Leben
gerettet, du starrköpfiger, alter Narr! Glaubst du, ich sehe zu,
wie du Selbstmord begehst?«
»Selbstmord?« Howard lachte schrill. »Es war die einzige
Möglichkeit, diese Ungeheuer zurückzurufen! Begreifst du
denn nicht? Wenn die Sonne das nächste Mal untergeht,
werden sie zu Millionen über die Stadt herfallen!«
»Wenn die Sonne das nächste Mal untergeht, wird es sie
nicht mehr geben«, antwortete ich gehetzt. »Und uns auch
nicht, wenn wir nicht machen, daß wir hier heraus kommen.«
Howard starrte mich verständnislos an. »Was  «
Ich unterbrach ihn, indem ich ihn an der Schulter packte und
mit einem unsanften Stoß auf den Gang hinausbugsierte. Graue
Schatten tanzten vor uns in der Luft. Motten, die von ihrem
nächtlichen Schwärmen heimkehrten, um bis zum nächsten
Sonnenuntergang zu ruhen.
Howard wehrte sich nicht mehr, aber er machte auch keine
Anstalten, aus eigenem Antrieb weiterzugehen, sondern ließ
sich wie ein willenloses Kind von mir an der Hand
mitschleifen.
Noch einmal glaubte ich das helle Klirren von Glas zu
hören, und das Geräusch spornte mich noch einmal zu größerer
Schnelligkeit an. Wie von Furien gehetzt, jagte ich die Treppe
hinab und zerrte Howard erbarmungslos mit mir. Wir fielen,
polterten aneinandergeklemmt die letzten zehn, fünfzehn
Stufen hinab und blieben einen Moment benommen liegen.
Als ich die Augen öffnete, sah ich einen winzigen,
orangeroten Funken vor mir aufglühen...
Ich sprang hoch, zerrte Howard mit einem Ruck mit mir 
und setzte im letzten Moment über den halbmeterbreiten Kreis
aus Petroleum hinweg, den Rowlf um das Haus gelegt hatte.
Eine weißglühende Faust traf meinen Rücken. Ich schrie,
aber der Laut ging im Brüllen der tobenden Feuersäule unter,
die das Haus hinter Howard und mir verschlang.
Eine ungeheure Hitzewelle fauchte über uns hinweg.
Verzweifelt stemmte ich mich auf Hände und Knie hoch, zog
den Kopf zwischen die Schultern und kroch von den Flammen
fort.
Erst, als ich mehr als zehn Yards von der Ruine entfernt
war, wagte ich es, mich herumzudrehen und zurückzublicken.
Rowlf und Howard knieten ein Stück neben mir, Howard
noch immer starr, wie gelähmt und mit stierem, abwesenden
Blick, aber unverletzt. Wahrscheinlich hatte er noch gar nicht
begriffen, was geschehen war.
Eine dumpfe Explosion wehte aus dem Prasseln der
Flammen zu uns herüber, als eine der Petroleumflaschen, die
Rowlf im Keller und Erdgeschoß des Hauses verteilt hatte,
detonierte, dann eine zweite, dritte, vierte...
Das Haus verwandelte sich in wenigen Augenblicken in
einen gigantischen Scheiterhaufen. Der Flammenschein wurde
gelb, dann annähernd weiß, bis er mir die Tränen in die Augen
trieb und wie eine zweite, künstliche Sonne im verblassenden
Grau der Dämmerung loderte.
Aber trotz der Tränen, die meinen Blick verschleierten, sah
ich die grauen Schwaden, die wie feinkörniger Staub aus allen
Richtungen herbeistürzten, der tödlichen, unwiderstehlichen
Helligkeit entgegen. Zu Tausenden und Abertausenden stürzten
sie aus dem Himmel herab, stürzten sich in die Flammen und
verglühten.
Aber so viele es auch waren  ihre Zahl schien kein Ende zu
nehmen. Die brodelnde graue Wolke über unseren Köpfen
wurde nicht kleiner, sondern schien sich im Gegenteil noch zu
verdichten, dunkler und schwerer zu werden. [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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