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zielstrebig verwirklicht werden sollen, sondern als Orientierungen, innerhalb derer Sie sich bewegen. Die
Flirtkiller hier lassen sich unterscheiden in solche, die durch Nichtberücksichtigung einer fehlenden Überein-
stimmung. und solche, die durch falsche Vorstellungen sowie durch falsches Verhalten entstehen: Ein Flirt
gelingt natürlich umso eher bei gleichartigen Zielkontexten: Wenn der eine z.B. eine Liebesbeziehung aus-
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schließt, der andere sie aber herbeisehnt mißlingt ein Flirt eher, als wenn beide eine solche Beziehung herbei-
sehnen oder beide nicht. Es versteht sich, daß dabei wiederum völlig offen ist, was nun tatsächlich dabei her-
auskommt, Änderungen sind jederzeit zulässig. So kann es komisch wirken, wenn ein Teenie einen Erwachse-
nen oder dieser einen Teenie mit dem Zielhorizont einer Beziehung anflirtet. Falsche Vorstellungen können
darin bestehen, jemanden auf Grund eines Vorurteils von einem Zielhorizont auszuschließen. (Die wird keinen
Partner wollen, die hat schon einen. Was wissen Sie denn, wie dicht dieser Partner vor der Kündigung steht?)
Schließlich gibt es auch das ungeeignete Verhalten. Sie streben etwa in Form eines Machtflirtes durch offene
Dominanz über oder Unterordnung unter den anderen Kontrolle über ihn zu bekommen. Männer versuchen
Kreide zu fressen und nur das zu sagen oder mitzuteilen, von dem sie glauben, daß es willkommen und ge-
nehm ist. Man nennt es auch schleimen, sülzen, Süßholz raspeln, unter den Rock kriechen, sich anpassen.
Frauen machen sich ähnlich klein, süß, sexy, nett und bewundern hemmungslos ihr Gegenüber - nach außen.
Mit ihren Freundinnen reden sie dann unter Umständen ziemlich anders. Die anderen versuchen unangreifbar
zu sein, oben zu bleiben, unberührt, immer das letzte Wort zu haben oder nichts zuzugeben, oder unnahbar,
cool.
Und wen sie kriegt, den will sie nicht und wen sie will, den kriegt sie nicht. Auf Anhieb sieht es hier nach ei-
nem guten Flirt aus: Zielstrebig wird mit jemand geflirtet, der allerdings zunächst auf jeden Fall diesen Flirt
nicht erwidert, und dies ist das Signal für weiterflirten. Umgekehrt, sowie der Betreffende zurückflirten würde,
wäre dies das Ende des Flirts. Man nennt solche Menschen auch Allumettes , Streichhölzer. Sie zünden einen
an - aber sie brennen nicht lange. D.h. hier passiert etwas Ähnliches wie beim Flirten mit der Idee des Traum-
mannes, nur daß jemand nicht vor sich hinträumt, sondern sich eine reale Person aussucht, die sich eignet. Die
Eignung besteht darin, unerreichbar zu sein oder unmöglich. Unerreichbar: Z.B. weit weg. Unmögliche Person:
Man stellt Bedingungen, die sie nicht erfüllen kann.
Tragisch daran: Der Betreffende merkt das nicht, da nur diejenigen übrigbleiben, die den Flirt nicht erwidern
und ihn glauben lassen, das seien die wahren Lover, wenn sie nur zurückflirten würden.
Sie erkennen nicht, daß sie hier maximal geschützt sind in ihren Gefühlen: Sie können praktisch nie von der
Wirklichkeit überprüft werden, da es nie richtig dazu kommt.
Umgekehrt sind die Schwärmer, die gnadenlos einen Schwarm anschwärmen, und es ist ihnen dafür egal, ob
eine Antwort kommt oder nicht. Man kann es ja versuchen und wer weiß, vielleicht klappt es ja doch eines Ta-
ges. Während das bei Teenies noch eine normale Reaktion ist, wird das bedenklich, wenn das jemand als Er-
wachsener immer noch so macht.
Das Tragische ist hier also, daß sowohl der Schwärmer als auch der Angeschwärmte unglücklich bleiben. Man
könnte sie sich im Kreis aufgestellt vorstellen, wo jeder seinen Vordermann, und der eben nur seinen Vorder-
mann anschwärmt, und so kommt es nie zu einer Begegnung. Und das ist der Sinn der Sache, eine solche mit all
ihren Risiken zu vermeiden: Liebe ohne Partnerschaft und Reue.
Man kann dem Traumbild des Partners nicht nur nachjagen, sondern sich im Glauben wiegen, es gäbe den Be-
treffenden, und es fehlte nur ein Weniges, um ihn dazu zu bringen,. ins Glück einzuwilligen.
Da Liebe sehr kreativ ist, ist es keineswegs ausgeschlossen, daß diese Strategien auch manchmal funktionieren.
Sie werden dann in der Presse stärker ausgewalzt als Blattgold.
Etwa, wenn der schwedische Thronfolger das einfache Bürgermädchen Sylvia aus Heidelberg heimführt.
6.6 Womit?: Entwickeln der persönlichen Flirtstärken.
Überlegen Sie oder entscheiden Sie, mit welcher Ihrer Fähigkeiten Sie einen Flirt beginnen oder fortsetzen
wollen. Welche Fähigkeit können Sie ausbauen, welche miteinander kombinieren? D.h. schränken Sie sich
nicht auf ein Merkmal, ihr Aussehen, Ihre Augen, Ihre Sprechweise usw. ein. Lernen Sie, mit allen Kanälen
zu senden und zu empfangen. Es ist einfacher, seine Fähigkeiten einzeln und hintereinander zu entwickeln, als
in einer bestimmten Situation alle gleichzeitig fördern zu wollen.
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6.6.1 Augenflirt
Wenn von Flirten die Rede ist, meinen die meisten Menschen das Flirten über Blicke. Es gibt eine Menge empi-
rische Sozialforschung darüber (Übersicht Tramitz 1995, Bossi 1995) Die Liebe auf den ersten Blick verspricht,
daß keine mühseligen Irrfahrten nötig sind, um die Liebe für die Ewigkeit zu erlangen. Ein Blick, und alles ist
klar! Nicht wenige behaupten, daß sie auf einen Blick wüßten, ob sie mit einem Menschen gut könnten oder
nicht. und sie fühlen sich durch ihre Erfahrung bestätigt. Der Vorteil ist, daß man gleich ein Vorurteil zur Hand
hat, das hilft, eine Auswahl zu treffen. Das positive Vorurteil hilft sehr viel leichter zu guten Beziehungen (dem
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